4GB-RAM-Tuning auf 32Bit-Windows

Beitrag von **3DMSOFT** » 15.12.2007, 13:11

Hallo ,
da paar Fragen zum Ram-Tuning gestellt wurden.. ein paar kurze Erläuterungen dazu.

Das RAM-Tuning ist eigentlich ganz einfach (wenn es funktioniert).
Bei 4GB installierten RAN reserviert Windows standartmäßig 2GB für Anwendungen und 2GB für den Windowskernel (und Rest).
Dieses Verhältnis kann man auf 3:1 ändern. Das heißt 3GB für Anwendungen und 1GB für Kernel .

Das Ganze wird über die Datei "Boot.ini" konfiguriert.
Wenn Windows ganz normal auf der Festplatte C installiert ist, befindet sich die Datei "Boot.ini" im folgendem Verzeichnis:
"C/Boot.ini"

Die Datei ist als System-Datei aus Sicherheits-Gründen standardmäßig ausgeblendet und kann unter der folgenden Option sichtbar gemacht werden: Windows Explorer / Extras / Ordneroptionen / Ansicht / Geschützte Systemdateien ausblenden deaktivieren

Die "Boot.ini" kann mit dem Edtior "Notpad" geöffnet und editiert werden.
Bei einer gewöhnlichen Installation steht In der "Boot.ini" etwa Folgendes:

[boot loader]
timeout=30
default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT
[operating systems]
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT="Microsoft Windows 2000 Professional" /fastdetect

nun wird der Eintrag " /3GB" , wie folgt als weitere Startkonfiguration hinzugefügt :
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT="Microsoft Windows 2000 Professional" /fastdetect /3GB

das Ganze schaut dann so aus:
[boot loader]
timeout=15
default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT
[operating systems]
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT="Microsoft Windows 2000 Professional" /fastdetect /3GB
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT="Microsoft Windows 2000 Professional" /fastdetect

Windows kann nun beim Booten mit zwei Startkonfigurationen gestartet werden.
Standardmäßig startet nach dem timeout nun die erste Konfigurationen :
"multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINNT="Microsoft Windows 2000 Professional" /fastdetect /3GB"

Falls was schief geht, kann man Windows dann immer noch mit der zweiten Konfiguration starten
und die Boot.ini gegebenenfalls wieder zurückändern.

Damit man beim Starten genügend Zeit verfügbar ist um die gewünschte Konfiguration auszuwählen, müssen ein paar Sekunden bei "timeout" eingetragen werden :
[boot loader]
timeout=15

So das war eigentlich schon.
Wichtig ist, dass auch wirklich 4GB-Ram auf dem Mainbord stecken.
Weiterhin ist es wichtig den Eintrag "/3GB" mit Leerzeichen einzutragen also nicht so:
fastdetect/3GB sondern so: fastdetect /3GB

Vor dem Ändern der "Boot.ini" vorsichtshalber noch eine Sicherheitskopie machen.

Mit freundlichen Grüßen Jens Tonak

Beitrag von **Dog Manfred** » 20.12.2007, 09:35

Hallo Jens,

das Ganze oben gilt nur für Win 2000?
Oder auch für XP? (Meine Systeminfo sagt mir, ich hätte 3 MB, obwohl 4 eingebaut sind)

Liebe Grüße
Manfred (PitbullTeam)

Beitrag von **3DMSOFT** » 20.12.2007, 13:21

Hallo Manfred,

es finden sich leider etwas widersprüchliche Angaben dazu. Das Ram-Tuning funktioniert schon seit Windows NT-Server, jedoch nur mit den Servereditionen. Und bei XP nur mit XP-Professional (SP2). Ich hatte das auch schon auf Win NT konfigurieren können. Mit WIN 2000 Pro hatte ich es noch nicht probiert (es geht aber wohl auch nicht).

Bei Windows 2000 scheint es wie bei NT nur mit dem Servervarianten zu funktionieren also :
Windows 2000 Advanced Server
Windows 2000 Datacenter Server

Windows 2000 Datacenter Server kann mit entsprechender Konfiguration sogar bis 32 GB verwalten.

Das Ramtuning ist also derzeit nur für folgende 32-Bit Systeme interessant:

Windows 2000 Advanced Server: 8 GB
Windows 2000 Datacenter Server: 32 GB
Windows Server 2003 Web Edition: 2 GB
Windows Server 2003 Standard Edition: 4 GB
Windows Server 2003 Enterprise Edition: 32 GB
Windows Server 2003 Datacenter Edition: 64 GB
Windows XP Professional (SP2) : 4 GB .

Eine Cad/Cam-Maschine würde derzeit wie folgt aussehen:

Single-CPU 4GHZ:
entgegen der allgemein verbreiteten Meinungen zu "Dual-Core", können im Cam-Bereich nur wenige berechnungsintensive Prozesse optimal parallelisiert werden, so das der Single CPU für die reinen Berechnungsaufgaben immer noch schneller ist. Vorteile bringt Dual-Core erst wenn man z.B. mit zwei Anwendungen gleichzeitig arbeitet (z.B. Cad und Cam) oder z.B bei CNC-Simulationen-- aber das ist oft zweitrangig.

Betriebssystem Windows XP-Pro 32-Bit
"64-Bit" wird noch einige Zeit brauchen bis wirkliche Vorteile einen Umstieg von 32-Bit zu 64-Bit rechtfertigen . Die 32-Bit Systeme haben sich gegenüber 16-Bit Systemen über einen langen Zeitraum von nun 10-Jahren zu recht gehalten. 32-Bit ist nicht zuletzt wegen der besseren Performance immer noch die bessere Wahl.

Arbeitsspeicher 4GB:
Mit Boot.ini-Konfiguration ("3GB-Swith")

Grafikarte mit neuesten PCI-Express-Slot :
-wichtig! ohne "shared Memory" mit echten 512 MB Speicher o. mehr

Mit freundlichen Grüßen Jens Tonak

Beitrag von **Dog Manfred** » 22.12.2007, 09:12

Wow !

Danke schön für die "Off Topic" Hilfe.

Windows Tuning hat ja eigentlich nicht viel mit Condacam zu tun.

Um so mehr weiß ich den Support zu schätzen.

Schöne Weihnachten an alle hier und speziell an Jens.

Manfred (Pitbull Team)

Beitrag von **3DMSOFT** » 22.12.2007, 11:34

Wünsche ebenfalls ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Sowie auch allen Forenmitgliedern ...,Frohes Fest.

Grüße Jens

Beitrag von **resaub** » 24.12.2007, 00:25

Hallo Jens,

da möchte mich ebenfalls für die auserplanmäßigen aber kompetenten Info´s bedanken.

Dann werd ich wohl auf XP Prof. umsteigen müssen.

Ein friedliches Fest und ein erfolgreiches Neues an alle CC´ler.
Rene